Die Siebenschmerzen-Kapelle ist die älteste Wallfahrtskapelle, die Ende des 15. Jahrhunderts am Rand des Felsabgrundes oberirdisch gebaut wurde und ehemals frei stand. Neben der Kapelle befand sich auch das Haus des Wallfahrtspriesters (Bruderhaus).
Heute ist die Kapelle in den Gebäudekomplex des Klosters integriert. Die Kapelle war einst innen und aussen bemalt. Heute ist davon nur noch ein kleiner Teil sichtbar über dem ehemaligen Eingang an der Westwand (nicht zugänglich). Die Kapelle wurde im Lauf der Jahrhunderte mehrmals umgestaltet.
An der Fensterwand hängt das so genannte Mirakelbild, das an die Rettung des vom Felsen herabgestürzten Junkers Hans Thüring Reich von Reichenstein im Jahre 1541 erinnert.
In szenischem Ablauf (Fall, Auffindung, Abtransport und Rückkehr zur Landskron) ist der ganze Hergang dargestellt. Die Reichensteinische Familie schmückte die Kapelle mit ihren Allianzwappen aus.
An der Wand gegenüber hängt das grosse Votivbild der Gemeinden des Leimentales, das daran erinnert, dass sich diese Gemeinden in Kriegsgefahren immer wieder dem Schutz der Gottesmutter Maria im Stein unterstellten. Die Tafeln an der Decke kamen während der Restaurierung des Klosters als Fragmente zum Vorschein, müssen aber ursprünglich zu dieser Kapelle gehört haben. Sie wurden, so gut es ging, wieder eingebaut. Es sind emblematische Darstellungen, die auf die sieben Schmerzen und Freuden Mariens hinweisen.